Thema: In Liebe aufhören
In Liebe… beenden
In dem Film „Der Schlussmacher“ verdient der Hauptdarsteller sein Geld damit, stellvertretend für andere Beziehungen zu beenden. Sicher gibt es bei jeder und jedem von euch Situationen, wo etwas zu Ende geht oder beendet werden muss?!
Könnt ihr euch noch daran erinnern, als ihr in die Schule gekommen seid? Fakt ist: ohne den Abschluss des Kindergartens keine Einschulung und keine Zuckertüte! Die Grundschule und die ersten Lehrerinnen und Lehrer musste ich ebenfalls hinter mir lassen, um irgendwann die Schullaufbahn zu beenden. Also gehören Abschlüsse bzw. das erfolgreiche Beenden zum Leben dazu.
Natürlich hatten wahrscheinlich die wenigsten Schule wirklich lieb, aber vielleicht gab es ja doch Zeiten, Themen oder Fächer, die ihr gerne gemacht habt. Also zumindest ging es mir so. Wenn mich etwas interessiert hat, wollte ich auch gerne (überspitzt gesagt „in Liebe“) daran weiter lernen. Schule ist nur ein Teilaspekt des Erwachsenwerdens! Und doch bin ich überzeugt davon, dass gerade im liebevollen Beenden solcher Wachstumsprozesse der Erfolg liegt. Seinen Frieden mit Dingen zu finden, sagt man auch! In der Psychologie wird Aktuelles oder Vergangenes aufgearbeitet, um einen Abschluss zu finden. Dabei ist es eine Möglichkeit, sich Themen in Liebe zuzuwenden.
Denn Beenden bedeutet neu anzufangen … In Beziehungen erleben wir, dass anfängliche Verliebtheit irgendwann von ganz alleine aufhört und im Idealfall dauerhafter Liebe weicht – oder eben der Erkenntnis, irgendwie doch nicht zusammenzupassen. Schaffen es dann beide Seiten in Achtung und Wertschätzung füreinander, in Liebe, die Beziehung zu beenden, ist dies für beide Seiten von Vorteil (Win – Win)!
Wenn ich an unsere adventlichen Ausflüge ins Erzgebirge denke, sehe ich dort in den Holzwerkstätten die aufwendigen und filigranen Werkstücke. Ohne ein „in Liebe beenden“ würde keine Figur zur Geltung kommen, sondern in einer Kiste voller Holzrohlinge untergehen. Andere Bauarbeiten, Texte oder leckere Rezepte würden ohne ein „in Liebe beenden“ niemanden erfreuen (mancher Teig schmeckt vielleicht auch roh, aber ist trotzdem nix im Vergleich zum frischgebackenen Plätzchen)!
Auch die Bibel erzählt uns von Situationen mit liebevollem Beenden! Die Apostel Petrus und Paulus teilten sich aufgrund unterschiedlicher theologischer Ansichten die Ausrichtung ihrer Arbeit auf. Auf seinen Missionsreisen zog Paulus nicht einfach nur immer wieder von Ort zu Ort, sondern er musste seine Arbeit an diesen Orten beenden und übergeben, damit es zur eigenständigen Arbeit der Verantwortlichen in den Gemeinden führte. Auch die Reisebegleiter von Paulus wechselten. Statt in Auseinandersetzungen zu geraten, wählten sie ein „in Liebe beenden“!
Beim EC wollen wir jungen Menschen diese Wege des Umgangs miteinander zeigen und vermitteln. Wir wollen bereit sein, Dinge in Liebe zu beenden, um Neugründung und Neubelebung Raum zu schaffen. Unterschiedliche Standpunkte sollen so nebeneinander Platz haben – für ein vielfältiges Leben „Entschieden für Christus“!
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