Thema: Alles in Liebe
In Liebe … streiten
Moment mal, Streiten und Liebe?! Wie passt das denn zusammen? Entweder haben wir uns lieb, oder wir streiten, aber wenn man sich liebt, ist man dann immer einer Meinung?!
Ich habe letztens gehört, Verliebte geben einander immer Recht, aber mit der Zeit verliert sich dieser „Bonus“. Derjenige sagte mir: „Wir sind jetzt schon so lange zusammen, dass ich meiner Frau nicht mehr automatisch alles recht mache!“ Vielleicht ist euch klar, dass es weniger darum geht, ob mein Bekannter sich weniger Mühe gab oder gibt. Es ist einfach so, dass man einander anfangs durch die oft beschriebene rosarote Brille sieht und über alles/vieles Einigkeit herrscht.
Die Kunst in einer Beziehung besteht darin, die Unterschiedlichkeit, die zwei Personen mitbringen in einer gemeinsamen Einheit abzubilden. Und deshalb ist es völlig normal, wenn man in einer Beziehung streitet und es dient der Einigung Unterschiede zuzulassen, Verständnis für andere Sichtweisen zu gewinnen und das Gegenüber trotzdem oder eben gerade deshalb lieb zu haben. Oft ist es in Partnerschaften gerade die Unterschiedlichkeit der geliebten Person, dass was die/den Anderen mal so attraktiv für uns gemacht hat. Wichtig ist es diese Grundlage, die Liebe zueinander in der Partnerschaft nicht zu verlieren. Dann können wir uns so oft wie nötig streiten und dabei miteinander weiter kommen, ohne uns voneinander zu entfernen. Denn einander zu lieben heißt nicht, immer einer Meinung zu sein.
Auch für Freundschaften gilt, „Streiten, aber richtig!“. Man wird nicht immer einer Meinung sein, auch wenn Freunde sich zwecks ähnlicher Interessen treffen, wird eine Einigkeit nie hundertprozentig bestehen. Wenn ich zum Gegenüber eine Beziehung habe, weil mir Freund oder Freundin wichtig sind. So kämpfe und ringe ich in Konflikten oder Uneinigkeit, weil ich mein Gegenüber nicht verlieren möchte. Sachlich streiten heißt auch, sich hinterher wieder vertragen zu können.
In der Bibel lesen wir bei den Aposteln auch von Uneinigkeit in bestimmten Glaubensfragen. Teilweise hatten diese auch zur Folge, dass man sich in Wertschätzung trennt und sich auf unterschiedliche Wege begibt, um dann am gemeinsamen Ziel wieder zusammenzutreffen. Paulus und Petrus haben sich beispielsweise in den „Arbeitsschwerpunkten“ aufgeteilt, um den judenchristlichen und heidenchristlichen Gemeinden eine Einheit anzubieten, ohne Jesus Christus aus dem Blick zu verlieren.
Als EC wollen wir jungen Menschen auch diese Wege des Umgangs miteinander zeigen und vermitteln. Wir gehen wertschätzend und liebevoll miteinander um, aber können trotzdem unterschiedliche Meinungen stehenlassen und darüber streiten. So gestalten wir unsere Kreise offen und einladend, zu einem Leben „Entschieden für Christus“!
https://ecsa.de/service/blickpunkt (öffnet in einem neuen Tab)
(Die Zugangsdaten für den Download könnt ihr in der Geschäftsstelle erfragen.)